Warum integriertes Projektmanagement gefragt ist
Einblicke vom Vertriebsleiter Öl & Gas und Marinelösungen
DOI: 10.60048/exm20_24Beim Einsatz kritischer Systeme, wie Beleuchtung, Heizung, Steuerung und Enteisungslösungen, gibt es in den heutigen Öl- und Gas-, Marine- und Industriebranchen einiges zu bedenken. Aktivitäten im Projektmanagement werden allzu oft in einzelne, separate Prozesse unterteilt, die von häufigem Personalwechsel gekennzeichnet sind und in denen es nicht möglich ist, das große Ganze zu überblicken.
Doch so muss es nicht sein, und die möglichen Vorteile sind enorm. Laut den Unternehmensberatern von McKinsey ist es durch die Reduzierung von Projektmanagement und Entwicklungszeit bei Kapitalprojekten bereits möglich 15 bis 30 Prozent an Kosten zu sparen. Viele dieser Einsparungen lassen sich auf eine bessere Integration von Lösungen und Aktivitäten zurückführen.
Vor diesem Hintergrund prüft auch R. STAHL TRANBERG neue Ansätze im Projektmanagement. Insbesondere geht es hier um die Anwendung bei Heizungs-, Steuerungs-, Enteisungs- und Beleuchtungslösungen. Dieser Artikel zeigt auf, wie das durch Integration und die Fähigkeit, größere Zusammenhänge zu sehen, erreicht wird.
Gemeinsame Ziele, der gesamte Projektlebenszyklus und F&E
Im Mittelpunkt des Handelns bei R. STAHL TRANBERG steht die Partnerschaft mit und Unterstützung von Kunden über den gesamten Projektzeitraum hinweg – von der Design- und Konzeptionsphase über Inbetriebnahme, Überprüfung durch Dritte, Montage bis zu fortlaufender Unterstützung, Training und Wartung.
Das bedarf eingespielter, bereichsübergreifender Teams mit gemeinsamen Zielen und Aufgaben, sowie enger Abstimmung mit der Inhouse-Produktion, um sicherzustellen, dass Projekte im vorgegebenen Zeit- und Kostenrahmen und mit der Flexibilität, sich auch weiterhin an die Herausforderungen und Vorgaben unserer Kunden anzupassen und diese zu erfüllen, abgeliefert werden.
Außerdem muss eng mit F&E zusammengearbeitet werden. Die Projektmanagement- und Projektabwicklungskapazitäten bei R. STAHL TRANBERG werden aktuell von einer F&E-Abteilung unterstützt, die bis zu 15 % der Angestellten umfasst. Im Dezember 2019 eröffnete R. STAHL TRANBERG eine brandneue F&E-Einrichtung in Stavanger.
Dieser Fokus auf Ziele, F&E und Abwicklung über den gesamten Projektzeitraum spielt eine zentrale Rolle in der Markteinführung der Lösungen von R. STAHL TRANBERG.
Begleitheizungsanwendungen
Ein Beispiel sind Begleitheizungssysteme. Die Begleitheizung ist ein extrem wichtiger Prozess in der Öl- und Gasindustrie, der Werkzeug oder Systeme mit Frostschutzanforderungen schützt. Begleitheizungstechnologien zielen darauf ab, in Rohren, Kesseln oder anderen Einrichtungen, die extremen Umweltbedingungen ausgesetzt sind, die Temperatur beizubehalten oder zu erhöhen.
Zu diesem Zweck sind die R. STAHL TRANBERG Klemmenkästen für Begleitheizungen nicht nur auf den meisten Öl-und Gasanlagen in der Nordsee anzutreffen, sondern auch in der petrochemischen Industrie und anderen Branchen, die durch harte Arbeitsumgebungen gekennzeichnet sind. Wir entwickeln und produzieren seit mehr als 40 Jahren Ausrüstungen für Begleitheizungen, die in rauen Umgebungen eingesetzt werden. Unser Lieferprogramm umfasst deshalb eine Vielzahl verschiedener Thermostate und Abzweigdosen für Begleitheizungen.
Wie bei vielen anderen Anwendungen ist integriertes Projektmanagement auch für Begleitheizungen extrem wichtig. Diese Fähigkeiten erstrecken sich über den gesamten Projektzeitraum und beinhalten die Überprüfung von 3D-Modellen und Zeichnungen, Prozesslinien und bestehender Wartungsanforderungen bis hin zur Inbetriebnahme, Überprüfung durch Dritte und der Einbringung von Engineering- und Designexpertise zu Sicherheitszwecken. Nur so können Betreiber von einem optimalen Betrieb, reduzierten CO2-Emissionen und deutlichen Kosteneinsparungen profitieren.
Dieser integrierte und weitreichende Ansatz findet sich ebenfalls in R. STAHL TRANBERGs Winterlösungen für extreme Umgebungen. Für derartige Lösungen ist es notwendig, sämtliche kritische Rettungsausrüstung und bestehende Heizungslösungen während der Konstruktionsphase zu überprüfen. Außerdem umfassen sie die Inbetriebnahme und ggf. Anpassungen, Umbauten, die Installation der neuesten Software und energieeffizienten Systeme für die sofortige Enteisung kritischer Komponenten und fortlaufende Unterstützung im Betrieb.
Projektmanagement für verbesserte Integration auf der Yara Birkeland
Im Projektmanagement gibt es wenige Herausforderungen, die größer sind als die Yara Birkeland, das weltweit erste autonome und emissionsfreie Containerschiff.
Hier war R. STAHL TRANBERG für einige der maritimen Beleuchtungslösungen verantwortlich und arbeitete im Tandem mit der internationalen Technologiegruppe KONGSBERG, die zuständig für die Entwicklung und Auslieferung der wichtigen Grundlagentechnologien war.
Auch hier ist ein Fokus auf integriertes Projektmanagement von entscheidender Bedeutung: Die TRANBERG® BlueLine Navigationsleuchten werden von einem Leitsystem gesteuert und überwacht, wodurch die wechselseitige Kommunikation mit Systemen an Land ermöglicht wird, unter anderem um Alarme auszulösen und diese anschließend zu bearbeiten.
Kjell Are Berg-Hagen, Vorstand Technik bei R. STAHL TRANBERG, kommentiert: „Die Yara Birkeland steht vermutlich am Anfang einer wachsenden Entwicklung in unbemannten und Hybridschiffen, bei denen der Betrieb zunehmend von Teams an Land gesteuert und überwacht wird. R. STAHL TRANBERG wird auch weiterhin an der Spitze dieser Entwicklung stehen und die Maßstäbe für maritime Beleuchtungssysteme der Zukunft auf autonomen Schiffen setzen.“
Integrierte Helideck-Beleuchtungslösungen
Ein weiteres Beispiel für den starken Fokus auf integriertes Projektmanagement, und bereits in einem anderen Artikel erwähnt, ist die Entwicklung einer integrierten Helideck-Beleuchtungslösung durch R. STAHL TRANBERG, um norwegischen Sicherheitsstandards zu entsprechen und Hubschrauberpiloten vor jeglichen Situationen auf küstennaher Infrastruktur zu warnen, die den Flugbetrieb gefährden könnten.
Dies wurde erreicht durch eine digitale, integrierte Beleuchtungslösung für Helidecks, die Helideck-Monitoring-Systeme (HMS) und Alarme verbindet, unterstützt durch die integrierte Kommunikation zwischen Statusleuchten, Alarmsystemen und dem Hubschrauberpilot. Ein solch integrierter Ansatz bedarf der besten Projektmanagementfähigkeiten.
Diese Projektmanagementfähigkeiten sind auch gefragt, wenn das IMT Portfolio an Helideck-Beleuchtung, welches im Dezember 2019 erworben wurde, in die aktuellen Helideck-Beleuchtungslösung von R. STAHL TRANBERG integriert wird.
Helideck-Beleuchtung ist nur ein Teil von R. STAHL TRANBERGs hochwertigen, kostengünstigen Beleuchtungslösungen der nächsten Generation die speziell entworfen wurden, um den steigenden Anforderungen autonomer und digitaler Schiffe gerecht zu werden.
Dafür ist bestes Know-how in Sachen Projektmanagement und die Fähigkeit, größere Zusammenhänge zu sehen, gefragt. Die BlueLine Beleuchtungsserie von R. STAHL TRANBERG verfügt beispielsweise über verbesserte Kompatibilität mit bestehenden und zukünftigen Steuerungen und bietet die Möglichkeit, intelligente Konnektivität bei sämtlichen marinen Einsätzen künftig voll auszunutzen.
Integration, Integration, Integration!
In den heutigen Öl- und Gas-, Marine- und Industriesektoren und im Hinblick auf die Notwendigkeit eines effektiven Projektmanagements gibt es einen Schlüsselbegriff der einem sofort in den Sinn kommt – Integration. Die Notwendigkeit, Lösungen und verschiedene Komponenten zu integrieren. Die Notwendigkeit, verschiedene Phasen des Projektlebenszyklus zu integrieren. Und die Notwendigkeit, Lösungen mit Produktionsmöglichkeiten und den neuesten F&E-Entwicklungen zu integrieren.
All dies trifft auf R. STAHL TRANBERG zu. Das Unternehmen bereitet sich darauf vor, die Erwartungen seiner Kunden zu erfüllen und sogar zu übertreffen, indem es integriertes Projektmanagement in den Mittelpunkt stellt.
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